Die Corona-Pandemie zeigt uns unsere Grenzen und aber auch Chancen auf 

Unsere ungebremste, weltweite und intensive Reiselust hat mit dieser Pandemie erstmalig einen richtigen Dämpfer bekommen. Die rasante, globale Verbreitung innerhalb kürzester Zeit hat aufgezeigt, wie sensibel unser Zusammenleben ist. Aber sind wir selber sensibel genug, das auch so zu erkennen und um entsprechend vernünftig darauf zu reagieren?

Die Mehrheit ist inzwischen der Pandemie mehr als überdrüssig geworden und die Aufhebung fast aller Beschränkungen lässt die Umsicht leider schleifen. Die "harte Phase" haben wir nun bereits hinter uns. Das birgt ein großes Risiko: Der Virus braucht einen lebenden Wirt und das erreicht er über Anpassungen durch Mutationen, die dann im Krankheitsverlauf zunehmend "harmloser" daher kommen. Eine Infektion wird daher immer seltener rechtzeitig erkannt und somit wird sich der Virus erheblich schneller unauffällig vermehren und rasanter in der Fläche ausbreiten. Solange es immer noch viele schwere Verläufe und Long-Covit-Fälle gibt, bleibt Corona immer noch ernsthaft gefährlich.

Ich schütze mich weiterhin mit einer FFP2-Maske, sobald die Personendichte zu groß wird oder ich in Geschäften oder ähnlichem bin. Auch vernachlässige ich dann nicht die Handhygiene (oder Desinfektion).

Gerade in dieser Zeit kann das autarke Wohnmobil eine noch gut vertretbare Variante für sicheres Reisen bieten, immer die Beachtung der erforderlichen Schutzregeln vorausgesetzt.

Durch das sich an Bord befindliche Bad mit WC und der Dusche etc. ist man nicht auf gemeinschaftlich genutzte Einrichtungen angewiesen, die ein sehr hohes Ansteckungsrisiko mit sich bringen können. Darum sollte hier die Bequemlichkeit ("da muss ich nicht putzen"...) hinter dem Selbstschutz zurückstehen. Wozu sonst wurde ein Mobil mit Dusche angeschafft? Und mit der Bordküche kann man sich in der Regel auch gut selbst bekochen, was die vielen Restaurantbesuche auf ein vertretbares Minimum reduziert und so wiederum dem eigenen Schutz zu Gute kommt. Braucht man wirklich immer das volle "Genuss-Programm" im Urlaub? Camping steht doch für Reduktion aufs Wesentliche mit vielen Aktivitäten im Freien, oder ?? Moderne Wohnmobile bieten doch ein sehr hohes Maß an Komfort gegenüber dem früheren Zelten. Auf was muss man wirklich verzichten (außer auf etwas weniger Bewegungsfreiraum)? Fernseher mit autom. SAT-Antenne, Klimaanlage und Kühlschrank mit Eisfach ist ja Luxus pur. Große Markisen und bequeme Campingmöbel bieten herrliche Entspannung in frischer Luft, mit viel geringerem Ansteckungsrisiko, als in den von vielen Leuten besuchten Innenräumen. Und Radtouren zum Erkunden der Umgebung sind gut für die Fitness und fürs Immunsystem. Alles inclusive Angebote von den Reiseveranstaltern, bei dem sich fast alles im Hotelkomplex oder dem Kreuzfahrtschiff abspielt, können da nach meiner Meinung unter dieser Sachlage doch nicht mithalten. Bei der An- und Abreise mit Bahn, Bus oder Flugzeug geht es oft eng zu mit zu vielen Leute beieinander, was ein hohes Ansteckungsrisiko birgt. Da sind wir Camper doch gleich viel besser dran mit unseren Wohnmobilen, als unser ganz privater "Schutzraum".

Mit dieser Überzeugung bin ich im Jahr 2021 drei Mal auf Tour gegangen, einmal kurz nach den ersten Lockerungen und dann wieder ab August; mit total unterschiedlichen Erfahrungen:

Bei der ersten Tour waren auf unterschiedlicher Art und Weise die Stellplätze aufgeteilt, dass immer der erforderliche Mindestabstand zwischen den Mobilen gewährleistet war. An der Ver- und Entsorgungs-Station waren zusätzlich Einmal-Handschuhe Pflicht und die "Nichtbeachter" wurden vom Platzpersonal entsprechend ermahnt. Nur an einem Platz ohne Personal wurden diese Regeln leider mehrheitlich ignoriert. Da blieb uns nur damals das gleich wieder weiterfahren. 

Bei den Touren ab August sah das Bild gleich ganz anders aus: Viele Stellplätze hatten plötzlich keine konkreten, klare Regeln für Platzierung, Schutzmaske, Einmalhandschuhe, Mindestabstand, Hygiene... war alles plötzlich "weniger wichtig" und keiner hatte wirklich darauf geachtet. Auch bei der Registrierung nahm man es nicht immer so genau. Hatte ich etwa "das Ende von Corona" verpasst?  -  Ich war auch zuerst mit einem Enkel unterwegs und empfand die zunehmende Ignoranz gar nicht als lustig. Besonders bei der letzten Tour fiel mir die immer größer werdende Zahl an völlig gleichgültigen oder ignoranten Jugendlichen und an uneinsichtigen, sturen Erwachsenen (Corona Leugner, "Querdenker") auf. Es wurde zunehmend schwieriger, auf sicherer Distanz zu bleiben. Leider auch auf etlichen Stellplätzen.

Erreger und Viren machen nie Pause und verschwinden nicht einfach so. Nein, sie sind immer "auf der Lauer" nach einem passenden Wirt und schlagen ohne Vorwarnung bei jeder sich bietenden Gelegenheit erbarmungslos und ausnahmslos zu, egal ob groß, klein, alt oder jung und ich sehe im Tragen der Schutzmaske wirklich kein Problem. Für viele ist das ungewohnt und fremd, was die oft zu bemerkende Abneigung erklärt. Doch den Leichtsinn, jetzt ganz ohne Schutzmaßnahmen zu agieren, kann ich überhaupt nicht nachvollziehen.  Niemand käme z.B. auf die Idee, den Motor ohne Luftfilter zu betreiben, weil er schnell Schaden nimmt, aber bei der eigenen Gesundheit und der der anderen bedarf es dieser Vorsicht nicht? Wir haben doch nur das eine Leben und für uns gibt es keinen "Austauschmotor". Also bitte unterlasst bodenlosen Leichtsinn. Das ist kein "Spiel" sondern leider bitterer Ernst. Blöd ist nur, dass man die Erreger nicht sieht, aber das bedeutet nicht, dass sie nicht da sind! Sprüht man mit einem Zerstäuber, sieht man das Aerosol. Das von unserem Atem ist aber um ein vielfaches feiner, für uns unsichtbar und schwebt so viel länger in der Luft. Die Nase ist eine Düse, die dem Atemaerosol die große Reichweite gibt.

Besser geht es mit weniger "erst ich, dann Du", dafür mehr das "wir" in den Vordergrund stellen und immer aufeinander auch Rücksicht nehmen. Diese paar "Unannehmlichkeiten" betreffs des wegen Corona erforderlichen Mehr an Hygiene sind ganz klar einfacher zu ertragen als ein Krankheitsverlauf mit im Moment immer noch unklarem Ausgang (was verbleibt nach der Infektion an Folgen?). Darum auf mehr Sicherheits-Distanz achten (betrifft nicht die soziale Nähe), mehr Hygiene walten lassen und ruhig die "Nichtebachter" darauf hinweisen, nicht nur als Selbstschutz, sondern auch in der Verantwortung für andere (manche lernen langsam...). Erstaunlicherweise waren es oft die älteren (meist schon Rentner), die sich weniger einsichtig bei diesem Thema zeigten. Gerade jene, die am ehestens gefährdet sind. Dass Kinder die Tragweite nicht erkennen können, ist ja verständlich, da müssen dann die Eltern lenkend agieren und auch konsequent sein. Die erlebnishungrigen Jugendliche, die Gefahren gerne in den Wind schlagen, wird man immer antreffen, aber eine kurze, freundlich vorgebrachte Aufklärung sollte man hier ruhig einmal versuchen ... Nichts tun schadet und die Hoffnung (auf Einsicht) stirbt bekanntlich zuletzt.

Und hier noch eine hilfreiche Empfehlung für den Selbstschutz:

Bei verrutschter Mund-Nasen-Schutzmaske diese zur Korrektur nur an den Seiten greifen, wo die Bänder angebracht sind. So kommt man nicht mit der oft feuchten Frontzone der Maske in Kontakt und schützt sich so noch effektiver vor einer Verschleppung und Ansteckung.

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