im Wohnmobil ist doch alles wie zuhause - nur eben anders

Ein Blick hinter die Möbelfront zeigt, wie das alles tatsächlich funktioniert (damit es wie zuhause ist)

zuhause:  Man dreht den Hahn auf und es fließt beliebig warmes oder kaltes Wasser aus der Leitung.

im Wohnmobil:  Damit Wasser fließt, bedarf es einer Pumpe und einem zuvor aufgefüllten Wassertank. Und Warmwasser kommt nur, wenn es einen Boiler gibt und auch nur so viel, wie der Boiler an Inhalt hat.

zuhause:  Das Abwasser fließt über die Kanalisation ab.

im Wohnmobil:  Hier wird dieses im Grauwassertank gesammelt und bevor der randvoll ist, muss er an der dafür angelegten Entsorgungsstation entleert werden. Sonst läuft im Mobil das Wasser nicht mehr ab.

zuhause: Die WC-Spülung geht in die Kanalisation.

im Wohnmobil:  Hier wird das in einer speziellen WC-Kassette gesammelt und wenn die voll ist, muß deren Inhalt an einer speziell dafür vorgesehenen WC-Kassetten-Entsorgungsstation entleert werden. Sonst geht nichts mehr... 

 zuhause:  Strom kommt aus der Steckdose.

im Wohnmobil:  Auch hier, aber nur, wenn das Mobil per Kabel am Landstrom angeschlossen ist und Strom gekauft wurde. ODER es ist ein Wechselrichter installiert, der aus ausreichend großen Batterien den Batteriestrom in echten Wechselstrom umwandelt. Mit Fotovoltaik-Paneelen plus Solar-Laderegler kann man mit Sonnenlicht nachladen und ist so etwas länger autark (Verbrauchs- und Wetter-abhängig).

zuhause:  Schalter an und das Licht leuchtet.

im Wohnmobil:  Auch hier, solange die Bordbatterie Kapazität hat oder Landstrom zur Verfügung steht.

 zuhause:  Wenn es kalt wird, macht man die Heizung an.

im Wohnmobil:  Auch hier, wenn eine installiert ist und ausreichend Gas (oder Diesel) und Strom für den Betrieb vorrätig ist.

zuhause:  Zur abendlichen Unterhaltung hat man TV.

im Wohnmobil:  Ist ein TV eingebaut, klappt das auch hier, wenn die Antenne (SAT-Schüssel) auf den Satelliten ohne Hindernisse (Bäume) ausgerichtet werden kann. (Oder der Platz bietet einen Anschluss). Vor Fahrtantritt muss die SAT-Schüssel wieder eingeklappt sein.

zuhause:  Der Kühlschrank hält die Lebensmittel frisch.

im Wohnmobil:  Der Absorber-Kühlschrank bringt nur dann seine ganze Leistung, wenn er ganz gerade und nicht schief steht, keiner unnötigen Hitze ausgesetzt ist und mit Landstrom oder Gas betrieben wird. Bei Batteriebetrieb (z.B. während der Fahrt) ist aber die Leistung um ca. 25% reduziert. Ein Kompressor-Kühlschrank ist bezüglich der Aufstellung anspruchsloser, bringt auch etwas mehr Leistung und braucht dafür aber entsprechend viel Strom.

zuhause:  Daheim ist der Boden immer waagerecht.

im Wohnmobil:  Ist der Untergrund uneben, muss dann mit Keilen oder Hubstützen ausgeglichen werden.

zuhause:  Das Internet kommt per Kabel ins Haus.

im Wohnmobil:  Internet hat man nur, wenn der Platz WLAN anbietet und die Signalstärke auch ausreicht. Oder man nutzt dafür das (kostenpflichtige) Mobilfunknetz.

zuhause: Daheim ist Platz für die Freizeit-Sportgeräte.

im Wohnmobil:  Auch wenn der Stauraum dazu reichen sollte, die Beladungsgrenzen sind zu beachten (zulässiges Gesamtgewicht, sowie die Trag- und Achslasten).

zuhause:  Wenn ich meine Ruhe will, ziehe ich mich in mein Zimmer zurück.

im Wohnmobil:  Das Mobil kann meist nur über eine Trennwand (oder einen Vorhang) in max. zwei Bereiche aufgeteilt werden. Ein Alkoven bietet nur einen bedingten Rückzugsraum (ideal für die Kinder) Ein Hubbett ragt immer in den "Wohnbereich" und behindert die Nutzung vom Essplatz und/oder Tür.

zuhause:  In der großen Küche ist gut zu kochen.

im Wohnmobil:  Die Küche im Mobil ist "komprimiert", Arbeitsfläche ist daher in der Regel eher knapp.

zuhause:  Daheim wird der Müll getrennt gesammelt.

im Wohnmobil:  Die meisten Hersteller muten einen ein winziges "Eimerchen" zu. Hier muss man selber kreativ werden.

zuhause:  Schmutzige Wäsche kommt in die Tonne.

im Wohnmobil:  Wohin mit der schmutzigen Wäsche? Daran hat eigentlich kein Hersteller gedacht, auch hier muss man finderisch sein oder dafür ein Staufach "opfern".

zuhause:  Zeug reinstellen, Tür zu und fertig...

im Wohnmobil:  Die Bewegungen und Stöße während der Fahrt verschieben oder beschädigen ev. die Ladung. Eine taugliche Ladungssicherung ist unerlässlich. Alle Schrank-Türen oder -Klappen und jede Schublade müssen zudem gegen selbständiges, ungewolltes Öffnen (besonders in Kurven) gesichert sein.

zuhause:  Da kontrolliert der Schornsteinfeger die Heizung.

im Wohnmobil:  Für die Gasanlage ist alle 2 Jahre eine Gasprüfung gesetzlich vorgeschrieben. Nach dem Flaschenwechsel sollten die Anschlüsse mit einem Lecksuch-Spray auf Dichtigkeit kontrolliert werden.

zuhause:  Bei einem Kurzschluss muss ich nach der Ursachen-Behebung nur den Sicherungsautomaten wieder einschalten.

im Wohnmobil:  Hier gibt es nur für 230V diese FI- Automaten. Im 12V-Gleichspannungs-Bereich gibt es dagegen unterschiedliche Schmelzsicherungen, die dann immer ersetzt werden müssen. Darum sollte ein entsprechendes Ersatz-Sortiment an Bord sein.

zuhause:  Wenn die Sonne brennt, kurbele ich die Markise raus.

im Wohnmobil:  Es ist beim Mobil eigentlich genauso, nur dass hier die ausgefahrene Markise abgestützt und gut gegen Windböen gesichert werden muss. Die Bordwand samt Markise kann sonst nicht den durch heftige Windböen einwirkenden Kräften standhalten.

zuhause:  Zuhause ist immer Platz für Besuch.

im Wohnmobil:  Aus Platzgründen sind manche Möbel "multifunktional" ausgelegt, so können z.B. die Fahrerhaus-Sitze zum Tisch hingedreht und mit genutzt werden. Auch der Tisch ist meist entsprechen der Personenzahl verstellbar. Manchmal können die Polstersitze zu einem Notbett verwandelt werden.

zuhause:  Daheim ist Platz in der Dusche, ums Waschbecken und beim WC.

im Wohnmobil:  Bei kleineren Mobilen gibt es aus "Platzmangel" meist nur ein Kombibad. Oft mit einer Schwenkwand, die je nach Position entweder die Dusche oder das Waschbecken zur Verfügung stellt. Manchmal wird auch das WC verdeckt. Man muss also zuvor entscheiden, was jetzt genutzt werden kann.