Wohnmobil oder Caravan

Mit dieser Grundüberlegung sollte man in dieses Thema einsteigen. Niemand kann von Anfang an die tatsächliche Gewichtung der Für und Wider gleich richtig einschätzen. Es ist ja nicht nur die finanzielle Frage, sondern auch die der Fahrzeug-Unterbringung, die des benötigen Führerscheins und vor allem, ob einem das Campen überhaupt zusagt.

Die beste Entscheidungshilfen sind bereits alle selbst gemachte Erfahrungen zu den Themen eigenes Reisen, Wahl der Quartiere, Art der Mobilität und eigene Erwartungen an den Komfort während eines Urlaubs. Gut dran ist der, welcher schon die verschiedenen Formen des mobilen Reisens ausprobiert hat und somit vergleichen kann. Er kennt bereits seine Vorlieben und Abneigungen besser als ein noch Unerfahrener und weiß, was er generell noch akzeptieren kann oder kategorisch ablehnen wird. Vor der Anschaffung "eines Neuen" sollte man min. einmal mit einem Geliehenen unterwegs gewesen sein, besser wäre mehrmals und mit verschiedenen Typen. So erlangt man reale Erfahrungen vom Leben als "Camper". Denn nicht jeder ist ein "Camper-Typ" und mit einem Gemieteten kann man das am besten herausfinden. Wer viel reisen will und kann, gerne auch einmal mit etwas weniger problemlos klarkommt, es dabei recht unkompliziert haben will und spontan bleiben möchte, zu dem passt gut ein Wohnmobil oder Caravan. Und ist dieser Funke übergesprungen, fängt man am besten mit einem guten Gebrauchten an. Erstens verliert man so weniger Geld, wenn es "das doch nicht gewesen ist" und zweitens, wenn mal der Wechsel zu einem Neuen ansteht. Denn jetzt weiß man ganz genau, was der "Neue" haben muss und auf was man gerne verzichten kann (z.B. wegen des zGG). Eine Neuanschaffung erfordert eine viel höhere Investition, gleich gefolgt von den nicht zu unterschätzenden laufenden Kosten über viele Jahre. Je nach Größe hat der "Camper" meist auch nicht in einer üblichen Garage Platz und das Unterstellen während der ungenutzten Zeit ist dann die nächste zu lösende Herausforderung. Und je nachdem, welchen Führerschein man besitzt, darf man nicht mit Hänger (Caravan) und auch nicht jedes Mobil fahren, d. h. doch ein kleineres Mobil oder den notwendigen Führerschein nachmachen? Oder doch lieber ein Caravan fürs eigene Auto, das man dann für die Ausflüge hat? So gibt es kein weiteres Fahrzeug (Wohnmobil) mit den zwangsläufigen, zusätzlichen Versicherungen und Folgekosten. Es stellen sich also viele Fragen und mit diesem pro/kontra möchte ich eine kleine Hilfestellung geben und zum in Ruhe Nachdenken, Abwägen und ehrlichem Hinterfragen anregen, damit man hinterher nichts "bereuen" muss ...

Hier nun zuerst die kleine pro/kontra Checkliste zum Herausfinden: Bin ich wirklich ein Camper-Typ anschließend gesammelte, gängige Aussagen in der Gegenüberstellung:

pro
pro
  • ich bin ein doch eher spontaner Entscheider
  • ich lege mich lieber nicht so gerne langfristig fest
  • ich ändere meine Planung auch hin und wieder
  • ich bin gerne der aktive Urlaubs-Gestalter
  • mir sind im Urlaub Termin- und Zeit-Diktate zuwider
  • ich kann im Urlaub nicht nur an einem Platz sein
  • ich liebe es, das Umfeld genauer zu erkunden
  • mir liegt mehr die Naturnähe als der Luxus
  • ich schätze den netten Kontakt zu anderen
  • ich brauche im Urlaub nicht verwöhnt werden
  • ich habe Spaß am selber Hand anzulegen
  • technische Dinge bereiten mir keine Probleme
  • ich fahre gerne auch mal mit großen Fahrzeugen
  • auch in der Fremde komme ich gut selber klar
  • ich bin tolerant und komme mit anderen gut klar
  • finanziell ist eine Mobil-Anschaffung machbar
  • einen Abstellplatz zu finden, ist kein Problem

Das Camper-Reisen ermöglicht einem erst die ganz individuelle Form von autarkem und mobilen Campen.

Man hat die höchste Flexibilität in der Reisegestaltung, kurzfristige Änderungen stellen kein Problem mehr dar.

Reisen mit dem Camper kann die günstigste Urlaubsart überhaupt sein, auch wenn es nur gemietet wurde.

Camping-Reisen mit den eigenen Kindern ist meist ein schöneren Familienerlebnis als Urlaub im Hotel.

Alles kann in diesem Fahrzeug verstaut werden, sperrige Teile wie Fahrräder bringt man auch unter.

Bis zu einem 3,5t-Wohnmobil genügt der Auto-Führerschein und es ist einfacher zu rangieren als ein Caravan und darf auf alle Stell- oder Camping-Plätze und ist schnell aufgestellt.

Wenn der Caravan dann auf seinem Platz rangiert ist, hat man dann das Auto für Unternehmungen zur Verfügung. 

Mit einem Mobil unter 3,5t Gesamtgewicht darf man ja genauso fahren wie mit dem Auto (es gelten hier immer noch die selben Regeln wie für die normalen PKWs).

Eine Ausstattung mit Bad incl. WC und Dusche macht einem von Campingplätzen unabhängig. Einmal mit Wasser versorgt, braucht man eigentlich nur den Strom für die Elektrogeräte.

Dank vieler Optionen beim Zubehör kann man sich so sein ganz persönliches Traum-Camper mit dem selbst gewünschten Komfort gestalten.

kontra
kontra
  • ich lasse gern mein Urlaub von anderen planen
  • ich bevorzuge eher die gut vorgeplanten Reisen 
  • ich mag organisierten Urlaub und nutze Reiseanbieter
  • ich will im Urlaub dann wenig selber organisieren
  • ich muss den wenigen Urlaub im Jahr gut planen
  • ich möchte im Urlaub nicht immer der Aktive sein
  • ich mag es, bedient und verwöhnt zu werden
  • im Urlaub darf es ein wenig luxuriöser sein
  • ich bin in der Fremde manchmal etwas hilflos
  • man sollte sich um nichts kümmern müssen
  • mein Urlaub: Mit tollen Freunden viel Spaß haben
  • technische Dinge sind nicht so meine Sache
  • das Führen großer Fahrzeuge liegt mir nicht
  • auf Reisen fühle ich mich in einer Gruppe sicher
  • in meinem Urlaub muss richtig die Post abgehen
  • größere Investitionen sind für mich nicht drin
  • ich wüsste nicht, wo ich sowas abstellen könnte

Das "wilde" Campen ist in den meisten Ländern in der Regel nicht ohne weiteres erlaubt und wird ev. geahndet.

Viele Stellplätze sind ohne Reservierung und wenn man Pech hat, ist gerade der Platz bereits komplett belegt.

Der hohe Anschaffungspreis plus der Unterhalt lohnen nur bei intensiver Nutzung. Und Campingplätze sind oft recht teuer.

Der begrenzte Bewegungsfreiraum, kann mit Kindern bei Schlechtwetter zu Konflikten führen.

Das Grundfahrzeug hat bei kleineren Campern oft ein hohes Eigengewicht, da ist schnell überladen.

Reicht die Zuladung nicht, bleibt oft nur die Auflastung oder gleich ein größeres Modell. Das WoMo wird zum LKW und das erfordert den passenden Führerschein.

Ein Caravan ist die günstige Alternative, aber man benötigt den Hänger-Führerschein und sollte Gespann fahren können.

Ein 3,5t Wohnmobil ist wie ein vollbeladener Sprinter und es wirken hier somit viel stärkere Kräfte als beim PKW. Da kommt man schneller an die fahrtechnischen Grenzen.

Das Fassungsvermögen vom Frisch- und Abwassertank ist begrenzt und erlaubt abhängig vom individuellen Verbrauch keine langen Standzeiten am Stück.

Viele Einzelextras kommen teurer als die angebotenen Pakete vom Händler oder Hersteller. Und alle zusätzlichen Einbauten reduzieren mit ihrem Gewicht die Zuladungskapazität.


Ihr könnt mir gerne eure Gedanken dazu mitteilen, gute und nützliche nehme ich dann gerne mit auf.

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