die Bauweise entscheidet ...

zuerst, ob man mit dem vorhandenen Führerschein das WoMo überhaupt führen darf, dann über die Folgekosten und ob wir beim eigenen Wohnmobil früher oder später selber Hand anlegen können. Auch die Kastenwagen sind hier nicht unbedingt ausgenommen.

Wer nur reiner Nutzer seines Wohnmobils ist und nie beabsichtigt, selber mal Hand am Mobil anzulegen, um etwas zu verändern, sollte trotzdem dieses Kapitel nicht überspringen. Denn die Bauweise beeinflusst auch die daraus resultierenden Betriebs- und Folgekosten, so wie die Fahrzeug-Eigenschaften und Bescheid zu wissen, schützt vor Überraschungen.

Alle anderen, besonders die ambitionierten Heimwerker, Schrauber und Tüftler sollten hierzu sich schon ein paar Gedanken machen und das Thema bei der Auswahl auch immer im Auge behalten.

Ein zuerst nicht ganz augenfälliges Unterscheidungsmerkmal ist die Ausführung des Bodens. Es gibt hier meist diese 3 Versionen: 1. einen durchgehenden, einfachen Boden, 2. einen durchgehenden, doppelten Boden und 3. die Kombination mit teilweise doppeltem und einfachem Boden, welche dann die Vor- und Nachteile von beiden in sich vereint. Und grundsätzlich unterscheiden sich weiterhin auch alle Wohnmobile in den 2 Herstellungsweisen: Erst das Innen und dann die Außenhaut oder erst die Außenhülle und dann der Innenausbau. Das hat große Auswirkungen bei späteren Ergänzungen, Reparaturen und ganz besonders bei Umbauten. Egal, ob selbst durchgeführt oder in einem Fachbetrieb in Auftrag gegeben. Im nachfolgendem pro/kontra möchte ich das grob gegenüberstellen:

Innen > Außen -Bauweise
Innen > Außen -Bauweise

Es beginnt mit dem Boden und danach folgt das Mobiliar, die Außenwände und die Decke kommen dann ganz zum Schluss.

pro: Diese Bauweise soll bei der Herstellung schneller und auch preislich günstiger sein. Es kann kompakter gebaut werden, was sich positiv auf das Endgewicht und somit auch auf die verbleibende Zuladung auswirkt. Auch kann dadurch eine während des Fahrens entstehende mögliche Geräuschentwicklung durch das Mobiliar stärker minimiert werden. All jene, die ihr Traummobil mit den Zubehör-Optionen konfiguriert bekommen, machen mit dieser Wahl keinen Fehler - alles aus einer Hand und alles passt.

kontra: Bei späteren Änderungen erweist sich das oft als Erschwernis oder gar als das Hindernis. Dann kann nicht so ohne weiteres ein anderes Inventar eingebaut werden oder z.B. sind die verbauten Rohr-, Kabel-Stränge später nicht mehr frei zugänglich. Auch in einem Schadensfall ist das dann der große Nachteil, der somit zu höher ausfallenden Rechnungen führen kann. Immer davon abhängig, wie ambitioniert die beauftragte Werkstatt an die Aufgabe herangeht und wie qualifiziert das tätige Personal ist.

Einfach-Boden
Einfach-Boden

pro: Diese Bauweise verursacht weniger Gewicht, ist preislich günstiger und ergibt dazu eine niedrigere Bauhöhe. Und dieses im Verhältnis zur Spurbreite beeinflusst merklich die Fahrstabilität und das Verhalten auf Seitenwind. Bleibt es unter 3 Meter, zahlt man oft weniger Mautgebühren, weil das Mobil, auf die Höhe bezogen, noch als PKW eingestuft wird. (Für die Maut gelten aber auch noch andere Kriterien, wie Länge, Achsanzahl und das zulässige Gesamt-Gewicht.)

kontra: Bei kalten Temperaturen kann die Isolierwirkung nicht ganz so ausgeprägt sein. Zusätzliche Staufächer im Boden gibt es hier nicht. Eine nachträgliche Leitungsverlegung ist dann meist auch aufwendiger. 


Außen > Innen -Bauweise
Außen > Innen -Bauweise

Erst der leere WoMo-Aufbau, danach folgt der Innenausbau.

pro: Nur sie bietet den großen Vorteil, dass später immer noch einzelne Mobiliar-Teile oder techn. Inventar problemlos und ganz ohne Beschädigungen ein- und ausgebaut oder getauscht werden können. Auf Grund der etwas aufwendigeren Bauweise ist auch hier die Belastbarkeit der einzelnen Bauteile oft größer. Und da man im Prinzip alles wieder ausbauen kann, bleibt somit auch alles zugänglich, was in einem Reparaturfall (z.B. Wasserschaden) dann von sehr großem Nutzen ist (Reparaturkosten). Genau das ist es auch, was allen zu Gute kommt, die selber Hand anlegen wollen, um sich das Wunsch-Wohnmobil selber verwirklichen zu können. Ergänzungen und Änderungen lassen sich einfacher Durchführen. Auch diejenigen, die das lieber in einer Werkstatt machen lassen, profitieren preislich davon.

kontra: Im Anschaffungspreis spiegelt sich diese merklich aufwendigere Bauweise wieder. Das Grundgewicht kann etwas höher ausfallen und das schmälert damit die mögliche Zuladung, immer ganz abhängig von den dabei verbauten Materialien. 

Doppel-Boden
Doppel-Boden

pro: Ein Doppelboden bietet neben einer besseren Isolation und Schalldämmung nicht nur ausreichend Platz für die Elektro-, Wasser- und Abwasser-Leitungen, sondern auch noch zusätzlichen Stauraum. Bei späteren Verlegungen von Leitungen ist ein Doppelboden ganz klar von Vorteil. 

kontra: Er verursacht ein Mehrgewicht, das sich reduzierend auf die damit verfügbare Zuladung auswirkt. Und mit zunehmender Bauhöhe (bei gleicher Spurbreite) verschlechtert sich etwas die Fahrstabilität (der Schwerpunkt wird nach oben verschoben) und das Verhalten auf Seitenwind (mehr Angriffsfläche). Das kann durch ein gut abgestimmtes Fahrwerk größtenteils kompensiert werden.

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