Stellplätze

Camping mit dem Wohnmobil soll recht ungebunden, einfach und  günstig sein . . . Eigentlich sollte dazu eine Ver- und Entsorgung plus Strom-Anschluss völlig ausreichen, geht es wirklich nicht ohne Full-Service-Plätze ?

pro
pro
  • Ein autarkes Wohnmobil braucht nur das absolute Infrastruktur-Minimum. Dusche, Bad, WC und Küche sind ja an Bord.
  • Wirklich voll ausgestattete Wohnmobile kommen auf Stellplätzen mit Minimal-Ausstattung klar und das gibt den Vorteil durch niedrigere Gebühren.
  • Voll ausgestattete Wohnmobile sind in der Anschaffung um einiges teurer und niedrige Platzgebühren wären ein kleiner finanzieller Ausgleich.
  • Dieser Minimal-Bedarf hält nicht nur die Gebühr niedrig, auch der Bau solcher Plätze verursacht weniger Kosten. Es könnte dann viel mehr davon geben.
  • Viele Kommunen könnten so kleine Plätze selber erstellen und von den Campern profitiert dann auch das versorgende Gewerbe in der Gemeinde.
  • Viele kleinere und einfache Plätze, gut verteilt, könnten dann die weiterhin stetig und schnell wachsende Zahl an Wohnmobilen besser aufnehmen und den Campern ein mehr an Erholung (Ruhe) bieten.
  • Kleine Stellplätze sind weniger störend für ihr Umfeld und werden somit eher akzeptiert, was eine Realisierung sehr erleichtert und eher möglich macht.
kontra
kontra
  • In vielen kleinen Wohnmobilen fehlt aber ein Teil dieser Ausstattung (Sie wären auf Campingplätzen besser versorgt). 
  • Mehr Service-Angebote erhöhen wegen der hohen Investitionen dann die Stellplatzgebühr. Autarke Camper zahlen somit für etwas, das sie nicht benötigen.
  • Einfacher ausgestattete Camper sind in der Anschaffung nicht so teuer, aber man muss dann immer die höheren Stellplatz-Gebühren akzeptieren.
  • Voll ausgestattete Plätze werden meist von Investoren wegen der Amortisation im großen Stil realisiert, mit der Folge von oft nur recht schmalen WoMo-Parzellen.
  • Bei einem voll ausgestatteten Platz sinkt oft der Nutzen für das örtliche Gewerbe (z.B. Bäckerei), wenn nicht andere Attraktionen die Gäste in den Ort holen.
  • Große Plätze lohnen sich nur, wenn sie auch von vielen Camper frequentiert werden. Die durch die vielen An- und Abreisen mit verursachte Unruhe wiederum wirkt sich auf den Erholungswert schmälernd aus.
  • Große Stellplätze brauchen viel Platz und haben viel mehr Auswirkungen auf ihr Umfeld, was da eher zu einer ablehnenden Haltung zu solch einem Projekt führt.

Ein Stellplatz-Betreiber kommentierte das mir gegenüber einmal knallhart so:

"Diese minimalistisch ausgestatteten 'Mini-Camper' sind doch nichts anderes als 'rollende Blechzelte' und gehörten somit eigentlich nur auf Campingplätze. Diese bieten denen die benötige Ausstattung, die ihnen ja fehlt. So nehmen sie nicht den 'autarken' Wohnmobilen die immer knapper werdenden Stellplätze weg."


So hart möchte ich das nicht sehen, aber ein Stück Wahrheit ist schon dran. Wenn man bedenkt, dass die Mehrzahl der Wohnmobile komplett ausgestattet sind mit Bad, WC, Dusche und Küche. "Weil sie ihr Mobil doch 'schonen' und 'neuwertig' halten wollen, meiden sie, so oft es geht, deren Nutzung. Zudem ist es auch bequemer, weil man sich im Mobil das Putzen sparen kann und es dann auch nicht so arg riecht." Jedenfalls bekam ich das, so oder ähnlich, oft als Erklärung, warum sie trotzdem die Sanitäreinrichtung am Platz aufsuchen. Das ist wohl mit ein Grund, warum von immer mehr Campern solche Einrichtungen erwartet werden. Dass dieses die Neuerrichtung und den Unterhalt eines Stellplatzes enorm verteuern und Kommunen darum davon lieber Abstand nehmen, scheint für diese Camper leider kein besonders stichhaltiges Argument zu sein. Und Investoren wollen guten Profit erzielen, wenn sie in so ein Projekt einsteigen. Das wiederum hebt die Nutzungs-Gebühren weiter an. Also werden sich zukünftig immer mehr Wohnmobile in die nun voller werdenden Plätze drängen, solange solch komfortabel ausgestatteten Stellplätze immer noch günstiger sind als übliche Campingplätze. Am Stellplatzmangel wird sich so schnell nichts ändern, eher wohl das Gegenteil. Auch die Wohnmobil-Hersteller und Händler sehen sich trotz der Rekordzahlen nicht in der Pflicht, sich hier zu engagieren. Man wirft zu viele Mobile auf den Markt und es ist egal, wo die dann stehen sollen. Dieser Trend schadet letztendlich nur allen. Solidarität und rasches Umdenken ist zwingend nötig. Kurios finde ich es schon, wenn voll ausgestattete Caravans nicht auf die Mehrzahl der Stellplätze gelassen werden, in der Regel dagegen alle noch so minimal ausgerüsteten Camper, auch als PKWs. Meine Meinung ist: Es sollte nicht darin unterschieden werden, ob der Camper selbst fahrend ist oder es einer Zugmaschine bedarf, sondern ob der Camper so weit autark ist oder es noch einer sanitären Unterstützung bedarf, also in autarke Camper => Stellplatz, nicht autarke => Campingplatz. Ein weiteres Argument für mich ist auch, dass ein komplett autarkes Wohnmobil in der Anschaffung um einiges teurer kommt als ein schlicht ausgestatteter Camper. Das sollte durch einfach ausgerüstete Stellplätze mit niedrigen Nutzungs-Entgelten dann einen kleinen Ausgleich finden. Warum soll ich für eine Sanitär-Mehrausstattung zahlen, von der ich keinen Gebrauch mache? Hält man dagegen bei der Anschaffung die Kosten durch die Wahl eines minimal ausgestatteten Fahrzeugs kleiner, aus welchem Grund auch immer, sollte man dann fairer weise auch den Verweis auf einen Campingplatz mit seinen Preisen akzeptieren.

Ich nutze meine gesamte Wohnmobil-Ausstattung, weiß, dass alles so hygienisch ist, wie ich es will, brauche mich für die Morgentoilette nicht um das Wetter draußen scheren, mich interessiert auch nicht, ob noch eine Duschkabine frei ist, sich hoffentlich Klopapier im WC befindet und der Vorgänger auch die WC-Bürste benutzt hat. Darum genügt mir ein Platz nur mit Ver- und Entsorgung und wenn verfügbar, dann gerne auch mit Stromanschluss.

Auf einem kleinen Camping-Platz gab es eine Waschmaschine und einen Trockner (mit Münz-Automaten), jeweils in einer ehemaligen Telefonzelle eingebaut. Eine recht geniale Lösung. Das finde ich wirklich nachahmenswert, weil einem die frische Wäsche irgendwann mal ausgeht, die sich ansammelnde schmutzige Wäsche oft im Weg ist und eine Waschmaschine im Mobil nicht so sinnvoll ist. Das wäre ein echter Komfortgewinn und diese Investition ist bestimmt nicht so gewaltig, wie die für ein komplettes Sanitärgebäude mit WC, Duschen, Waschraum und ev. noch mit Spülküche incl. SB-Automat mit Grillwurst.


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