Reinigungstechnik für den Trinkwassertank

Bei meinem WoMo befindet sich über der Wartungsöffnung vom Trinkwassertank der Zwischenboden und noch eine Trittstufe, eine Distanz von ca. 40 cm, womit die Zugängigkeit für erforderliche Reinigungs- und Desinfektions-Arbeiten erheblich erschwert ist. Hier meine Lösung:

Bild 1: Wie man in dem Bild gut sieht, ist bei mir der Zugang zum Tank herstellerseitig total unpraktisch gestaltet. Eine mechanische Tankreinigung ist da schlichtweg illusorisch. Schon nach kurzer Zeit wird es recht anstrengend und damit sehr ermüdend. Deswegen habe ich nach Hilfsmitteln gesucht, die mir diese Arbeiten erleichtern und die erforderlichen Resultate erzielen. Das wird nachfolgend vorgestellt.

Die wichtigste Erleichterung war der Umbau der ersten Treppenstufe zum Aufgang zu den Betten. Dazu musste die komplette Treppe ausgebaut werden, um das Frontbrett mit Magnethalterungen leicht entfernbar umgestalten zu können. (Was haben sich die Designer nur dabei gedacht?) Siehe Projekt 52.

Bild 2: Wenn Schrubben hier nicht geht, galt es, einen geeigneten und auch wirkungsvollen Reiniger zu finden. Ich habe bisher zwei verschieden wirkende Reiniger-Typen verwendet, z.B. der hier links ist einer dieser "Kaltreiniger", ein Kaltwasser-Zusatz. Er basiert nur auf die Reinigungskraft von Tensiden. Dieser benötigte eine sehr lange Einwirkzeit. Die Tensid-Wirkung auf einen Biofilm ist leider auch sehr deutlich eingeschränkt. (Und die Empfehlung eines Reiniger-Herstellers, für mehr mechanische Wirkung eine Fahrt mit abwechselndem Abbremsen und Beschleunigen durchzuführen ist wenig klug. Da ist schnell Ärger mit der Polizei möglich...) Und bei einem randvollen Tank fehlt dann die mechanische Reinigung. Ein voller Tank bringt mehr bei der Desinfektion des sauberen Tanks, dann wirkt nur die Chemie und so dann auf der gesamten Oberfläche. Bei einer guten Reinigung braucht es unbedingt eine zusätzliche mechanische Wirkung zur wirksamen Entfernung von Belägen und das geht mit randvollem Tank sehr schlecht. Die anderen Reinigungsmittel ("Warmreiniger") werden immer mit Warmwasser angesetzt. Dieses hier produziert zusätzlich noch Aktiv-Sauerstoff. Der soll intensiver auf den Biofilm wirken und so die dafür benötigte Reinigungszeit verkürzen. Die Bereitstellung des Warmwassers übernimmt bei mir der Boiler vom Wohnmobil, indem das Wasser über den Reinigungs-Schlauch so lange zirkuliert wird, bis überall die benötigte Wassertemperatur erreicht ist. Erst danach erfolgt die Zugabe dieses Reinigers. Im Anschluss die grundsätzlich anzuratende Desinfektion, z.B. mit dem Mittel ganz rechts. Da es auch direkt als Wasser-Konservierung eingesetzt werden darf, sind verbleibende Reste im System unbedenklich.

Bild 3: Neben der Gießkanne, zum Ansetzen der Mittel, verwende ich lange Handschuhe und mit üblichen Gartenschlauch-Kupplungen ausgestattete, transparente (Platin-Silikon)-Schläuche. Mit einem Adapter mit 1/2"-Gewinde verbinde ich mit einem Silikon-Schlauch den Brauseschlauch (ohne Brausekopf) von der Dusche mit dem 'Sammelknoten'. Die anderen Schläuche verbinden den 'Sammelknoten' mit dem Wasserhahn im Bad und dem Hahn von der Spüle. Der Schlauch mit dem 'Sprühkopf' (es ist eigentlich ein kleiner Rasensprenger, der noch durch die Wartungsöffnung passt) wird in den Tank platziert. Während der chemischen CIP*)-Reinigung wird dieser 'Sprühkopf' über seinen Schlauch im Tank mehrfach neu platziert, damit seine sich drehenden Düsen die gesamte Oberfläche abspritzen können. Der Tank darf dabei nur so weit gefüllt sein, dass sich sein Rotor immer frei drehen kann. Die Leistung der Tankpumpe reicht aus, dass die Fontänen bis an die Decke kommen. Durch das mehrmalige Umpumpen der Lösung mit der Trinkwasser-Pumpe für ca. 15 Minuten, habe ich damit die Möglichkeit, auch den Boiler und die Hauptleitung viel intensiver zu behandeln. Und wegen der Zirkulation geht alles ohne unnötig große Mengen an Reinigungslösung. Das kommt der Umwelt zu Gute. Außerdem kann ich meine Betankungs-Schläuche gleich mit behandeln, wenn ich sie anstelle eines Silikon-Schlauches einsetze. Siehe dazu auch Projekt 16 (Button unten).

Bild 4: Der im Bild 3 rechts unten gezeigte Adapter passt bei den bei mir verbauten Wasserhähnen (mit 5 cm Breite) leider nicht. Mit diesem Eigenbau kann ich die Schläuche sicher und dicht am Hahn befestigen. Das Gelenk verhindert zudem das Abknicken der doch etwas steifen Betankungs-Schläuche. So kann ich sie jetzt immer zusammen mit dem System problemlos reinigen und desinfizieren.

Bild 5: Mit der kleinen Spritze am Schlauchende habe ich etwas mehr Druck und erhalte damit einen deutlich besseren Wirkungsgrad und habe zugsätzlich auch eine größere Reichweite, z.B. beim ersten Ausspritzen, als nur mit dem Schlauch alleine. Ganz besonders bei den sehr schlecht zugänglichen Stellen. Den braunen Sprengkopf verwende ich bei der anschließenden Desinfektion, weil es hier keinen hohen Druck bedarf und er gleichzeitig viel mehr Fläche besprengen kann. Der Spiegel hilft mir bei der anschliessenden Reinigungs-Kontrolle.

Die WC-Spülung betätige ich am Anfang von jedem Durchlauf nur kurz und wenn am Ende der gesamte Tank entleert werden soll, dann ausreichend lang. Dann werden die Schläuche abgekoppelt und die Chemie über die Becken in den Grauwasser-Tank abgelassen. So behandle ich die Abwasser-Leitungen und den Abwassertank und die WC-Kassette etwas mit. Die Reinigung vom Abwassertank erkläre ich im Projekt 45 (Button unten). Die Reinigung von der WC-Kassette erkläre ich im Projekt 14 (Button unten).

*) CIP = Abkürzung für CLEANING IN PLACE, es bedeutet: Reinigung an Ort und Stelle (mit einem fixen System)


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